Lavendelölmazerat, ein wunderbar duftendes Mazerat selbst hergestellt

Lavendelölmazerat, ein wunderbar duftendes Mazerat selbst hergestellt

 

Was sind Ölmazerate?
Ein Ölmazerat aus fetten Pflanzenölen beinhaltet

  1. die Wirkstoffe der fetten Pflanzenöle und
  2. die fettlöslichen Wirkstoffe vor allem Flavonoide = Pflanzenfarbstoffe z. B. Caritonoide, ätherische Öle, Geschmackstoffe und Phytosterole (entzündungshemmend, feuchtigkeitsspendend) der in dem Öl eingelegten Pflanze.

Die Ölauszüge = Mazerate können durch einen Kaltauszug oder Warmauszug gewonnen werden.

Beim Kaltauszug wird das frische oder getrocknete Pflanzenmaterial in kaltem, fettem Pflanzenöl bei Zimmertemperatur angesetzt. Es wird nicht in die Sonne gestellt. Dieses traditionelle „alte“ Wissen ist nicht mehr aktuell und überholt. Neue Erkenntnisse zeigen, dass es für eine sehr gute Qualität von z. B. wassergekühlten (kontrolliert bei ca. 30°), kalt gepressten Pflanzenölen große Temperaturschwankungen nicht gut sind und diese Qualitätseinbußen bringen. Es ist gut und einfach nachzuvollziehen, dass die Temperaturschwankungen draußen von früh morgens bis nachts (Temperaturen können in der Mittagssonne im Sommer bis auf ca. 55 ° C steigen und nachts bis auf unter ca. 15° C sinken) den kalt gepressten, fetten Ölen schaden. Deshalb sollen die Ölmazerate bei Zimmertemperatur hergestellt werden. Wer Sonnenenergie darin möchte, stellt sie früh morgens bei ca. bei 20° C für ca. eine Stunde in die Sonne, danach wieder ins Zimmer ebenfalls bei ca. 20°C.
Bei einem Warmauszug ist innerhalb von ca. 3 Stunden ein Ölmazerat hergestellt z. B. in einem im Topf auf dem Herd oder einem Babyflaschenwärmer. Die Temperatur liegt hier oft zwischen 50 – 60°C.
Ich persönlich stelle Ölmazerate immer im Kaltauszugverfahren her, lasse sie aber auch morgens für 1 -1½ Stunden (je nach Temperatur) von den Sonnenstrahlen durchlichten. Für mich ist es die allerbeste Methode und die schonendste Vorgehensweise eine gute Qualität der Mazerate zu erhalten.

Wie stelle ich ein Lavendelölmazerat her?

    1. Der Lavendel, Lavandula officinalis Synonym Lavandula angustifolia ist eine Sommer-Sonnenpflanze. Die Blüten öffnen sich im Juni und leuchten violettblau bis August. Er zählt zu den bekanntesten Aroma-Heilpflanzen. Die Pflanze speichert ätherische Öle in Hülle und Fülle und somit auch die Sonnenenergie. Nicht umsonst wird sie in Aromatherapie und Aromapflege als Multitalent, Alleskönner und Allrounder für Körper, Geist und Seele bezeichnet. Auch in der Aromaküche wird sie genutzt. Die Hauptinhaltsstoffe des ätherischen Öls sind Monoterpenester besonders Linalylacetat und Monoterpenole vor allem Linalool. Zudem befinden sich Flavonoide und Gerbstoffe im Kraut. Die Wirkweisen des Lavendel sind breit gefächert. Sie sind z. B. als entspannend, ausgleichend, schlaffördernd, hautpflegend, hautregenerierend und entzündungshemmend bekannt.
      Pflanzenteile (Blüten, Blätter und/oder Kraut) bei trockenem Wetter am besten in der Mittagshitze sammeln, da die Ausbeute der ätherischen Öle zu dieser Zeit am höchsten ist. Es wird nur bestes Pflanzenmaterial verwendet d. h. es wird gesäubert (keine Ungeziefer, kein Schmutz), dann etwas antrocknen lassen.

Und so wirds gemacht

    Den Lavendel-Lavandula officinalis Synonym Lavandula angustifolia ganz klein schneiden und in ein Glas füllen (mindestens 1/3 des Glases mit Pflanzenmaterial befüllen). Es kann auch getrocknetem Lavendel verwendet werden. Ich benutze meist Weckgläser mit Glasdeckel.
    Mit fettem Pflanzenöl z. B. Jojobaöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Mandelöl, Sesamöl – je nachdem, für was ich das Mazerat verwenden möchte- aufgießen.

 

    Verbrauche ich es als gutes Körperpflegeöl, setze ich den Ölauszug mit Mandel- und Jojobaöl an. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Jojobaöl die Haltbarkeit der Mazerate wesentlich verlängert. Der Geruch von Olivenöl ist mir persönlich für ein angenehmes Hautpflegeöl zu intensiv.

Schritt für Schritt geht’s weiter

  1. 3–4 Wochen ins Zimmer stellen
  2. Sehr wichtig ist, dass das Mazerat täglich vorsichtig in kreisender Form hin und her bewegt oder umgerührt wird, damit das Pflanzenmaterial stets mit fettem Öl bedeckt ist. Die Pflanzenteile schwimmen zunächst oben auf und neigen zum Schimmelansatz. Sind sie mit fettem Öl gesättigt, sinken sie nach unten, sind somit luftdicht verschlossen und schimmeln nicht mehr. Außerdem werden sie durch die kreisenden Bewegungen mit dem Öl gemischt und der Wirkstoffauszug gefördert.
  3. Nach ca. 3–4 Wochen abfiltern über ein Keramikkaffeefilter mit Kaffeefilterpapier (aus dem Bioladen) oder durch ein Leintuch, in dunkle Glasflaschen abfüllen wie z. B. Braun- oder Violettglasflaschen.
  4. Genaue Beschriftung mit Abfülldatum, Pflanzenmaterial und fetten Ölen z. B. Lavendel in Mandel- und Jojobaöl, Lavendelblüten-und –blätter in 180 ml Mandelöl und 20 ml Jojobaöl.
  5. Am besten innerhalb eines Jahres verwenden. Vor Gebrauch immer eine Sicht- und Geruchsprobe vornehmen, sollten sich Schlieren gebildet haben oder das Mazerat ranzig riechen, ist es nicht mehr zu gebrauchen und zu entsorgen.

Wie wende ich das Lavendelölmazerat an?
Es ist ein wie oben hergestellt als hautpflegendes Körperpflegeöl für die tägliche Hautpflege ein Genuss und fördert das Wohlbefinden.
Es kann aber auch bei Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen und zur Narbenpflege oder als Basisöl für Salben, Cremes und Zäpfchen verwendet werden.

Das Lavendelölmazerat ist eine Bereicherung für zur Selbstpflege. Für die professionelle Anwendung für die aromapraktische Arbeit der Aromapflege, der Aromatherapie und im AromaWellnessbereich sind die angebotenen Mazerate von Firmen zu benutzen.

Tee
In der Volksheilkunde ist bekannt, dass getrocknetes Lavendelkraut- und blüten als Tee getrunken werden kann. Der schmeckt lavendelig. Er entfaltet eine beruhigende Wirkung z. B. am Abend vorm Zubettgehen.

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