Page 8 - FA Aromapflege Nachsorgegespräch
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Qualifizierung zur Aromapraktikerin im Gesundheitswesen 2016/ 2017-Maria und
Wolfgang Hoch in Kooperation mit der Bayerischen Pflegeakademie
zu den stärksten Riechstoffen, die bisher in der Natur gefunden wurden. 4g davon in
1 Billion Liter Wasser gelöst kann unsere Nase gerade noch wahrnehmen. Es wird
angenommen, dass Duftstoffe mit hoher Geruchsintensität in ganz kleiner Menge
eine starke psychische Wirkung ausüben. Des Weiteren enthält das Grapefruitöl,
Monoterpenaldehyde, Monoterpenphenole, Cumarine und Furocumarine, Ester und
Sesquiterpene (v.a. Valencen) in Spuren.
• Lavandula angustifolia:
-Das „Allrounderöl“ hat eine umfangreiche Wirkweise. Es kann anregen aber auch
entspannen, erfrischen oder auch beruhigen und es wirkt sehr ausgleichend. Es ist
hilfreich bei Ängsten, depressiver Verstimmung, fördert das Einschlafen und
beruhigt die Nerven ohne zu sedieren. Es wirkt oft synergetisch in einer Mischung.
Es enthält Ester (v.a.Linalylacetat), Monoterpenole (v.a. Linalool), Monoterpene
(v.a. Ocimene), Sesquiterpene (v.a. beta-Caryophyllen), Sesquiterpenketone und -
oxide, Sesquiterpenpenole, Cumarine und Eugenol, das bei Lethargie, Lustlosigkeit,
Stimmungstiefs, Erschöpfungs- und Schwächezuständen hilft. Oxide (v.a. 1,8
Cineol, Linalloloxid) wecken die Lebensgeister, sorgen für Durchhaltevermögen
und psychische Widerstandskraft und fördern die Konzentrationsfähigkeit.
Vermutlich wirkt es auch modulierend auf den Neurotransmitter Acetylcholin, der
Urteilsvermögen und Einsichtsfähigkeit fördert. Aromatische Ester und Alkohole
wirken euphorisierend, helfen das Leben leichter zu nehmen. Die Ausschüttung von
Serotonin und Endorphin wird mobilisiert und mildert so Kummer und seelischen
Schmerz. Die Gruppe der Aromatische Säuren und Aldehyde wirken ähnlich und
die psychische Bedeutung steht im Vordergrund. Sie sind leicht euphorisierend,
vermitteln Wärme, Geborgenheit und Lebensfreude. Sie wirken modulierend auf die
Serotoninausschüttung und fördern somit Gelassenheit und Fröhlichkeit, zudem
lösen sie Ängste und wirken antidepressiv. Monoterpenketone sind im „Lavendel
fein“ in Spuren enthalten, wirken in geringen Dosen geistig und seelisch klärend,
öffnend und stimulierend, aber auch entspannend. Dabei wird der
Gehirnstoffwechsel aktiviert und mobilisiert (anzumerken ist bei Duftpflanzen mit
einem hohen Monoterpenketongehalt, dass die kleinen Moleküle schnell und höchst
reaktiv in den Gehirnstoffwechsel eingreifen. Dies kann in höheren Dosierungen
neurotoxisch sein) Hier ist allgemein zu erwähnen, dass die ätherischen Öle
Vielstoffgemische sind und sich nicht nur aus den Einzelstoffen zusammensetzen,
sondern deren Inhaltsstoffe oftmals einen synergetischen Effekt aufeinander haben.
Zu berücksichtigen ist auch, in welcher Höhe der einzelne Inhaltsstoff enthalten ist.
Dies muss dementsprechend vorsichtig und sachgemäß eingesetzt werden.
• Cananga odorata:
-„Ylang-Ylang komplett“ wird nach einer 20 stündigen Destillation gewonnen und
erhält einen höheren Sesquiterpenanteil als dass nur nach einer Stunde destillierte,
Ylang-Ylang extra. Es duftet blumig-süß, exotisch, orientalisch und wird als
Konzept für Aromapflege Nachsorgegespräch im SAJK Seite8